Nach Ende des 2. Weltkrieges galt es bei Flugzeughersteller Piaggio in Italien die weitgehend zerstörten Werksanlagen wieder aufzubauen. Es bestand jedoch wenig Bedarf an Flugmotoren und Flugzeugen, vielmehr war es notwendig, einfache und kostengünstige Transportmittel herzustellen. Enrico Piaggio beauftragte seinen Ingenieur Corradino d'Ascanio damit, ein entsprechendes Fahrzeug zu konstruieren.
D'Ascanio, hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt nie mit Motorrädern beschäftigt und entwickelte daher völlig unvoreingenommen ein gänzlich neues Konzept in dem er ein Fahrzeug um den Fahrer herum entwarf. Dieses musste den Fahrer vor Schmutz und Regen schützen, abgedeckte Motorteile aufweisen und einfach vom Lenker aus zu bedienen sein.
Da Antriebsketten in der Nachkriegszeit schwer zu bekommen waren, wählte er einen Direktantrieb mit seitlich neben dem Rad sitzendem Motor. Dazu kamen Einflüsse aus dem Flugzeugbau wie die einseitig geführte Vordergabel oder die kleinen Räder, welche untereinander austauschbar waren und in kürzester Zeit gewechselt werden können.
Dieses einfache wie geniale Konzept der Vespa wurde bereits im Frühjahr 1946 der Öffentlichkeit präsentiert und erfreute sich auf Anhieb großer Beliebtheit. Im Jahr 1956 feierte man bereits die 1 millionste Vespa.
Das Konzept des Rollers wurde seit Beginn an stetig weiterentwickelt, wobei die grundlegenden Merkmale wie selbsttragender Blechrahmen, handgeschaltener Zweitaktmotor oder Direktantrieb bis in die 90er Jahre erhalten blieben. Die letzten Vertreter dieses Konzeptes stellen die Modelle der PX-Baureihe dar, welche 1977, vor exakt 40 Jahren auf den Markt kamen.
Anlässlich dieses Jubiläums widmet der Vespa Club Eferding auf der diesjährigen Classic Austria einen Teil der Ausstellung diesem Modell und wird einige besondere Exemplare davon zeigen.